Jump to Navigation

Hausbesuch bei „Kirsten Dunst“ und „George Clooney“

Hat es dir Spaß gemacht?

Lene Bierstedt: Ja, und wie. Ich war zwar sehr aufgeregt. Aber ich habe den Text vorher zugeschickt bekommen und mit Mama geübt. Ich musste ganz oft lachen …

Marie Bierstedt: Stimmt, und da war Marc ganz überrascht, dass du so toll vor dem Mikrofon lachen kannst.

Das nächste Bierstedt-Talent war entdeckt …

Lene Bierstedt (lacht verlegen): Es hat richtig Spaß gemacht, aber gleichzeitig war es auch eine Herausforderung, sich in die Rolle hineinzufühlen.

Gefallen dir die Hörspiele, die Mama macht, etwa „Anne“?

Lene Bierstedt: Mama bekommt ja immer die CD nach Hause geschickt, dann gibt sie die mir einfach, und ich höre die dann natürlich auch – und finde das ganz gut.

Marie Bierstedt: Ehrlich gesagt, fragt sie mich alle paar Wochen, wann denn die nächsten Folgen von „Anne“ kommen (lacht)

Wie gewichten Sie Ihre verschiedenen Tätigkeiten?

Detlef Bierstedt: Am wichtigsten ist für mich die Synchronarbeit. Zum Glück habe ich damit viel zu tun. Dann kommen Hörbücher und Hörspiele. Ich schauspielere auch manchmal und habe gerade in ein paar Folgen in der Serie „Anna und die Liebe“ gespielt. Leider wird ein Mann mit Glatze im Fernsehen meist nur als dämlicher Polizist oder verblödeter Verbrecher besetzt – das ist langweilig.

Marie Bierstedt: Ich mache auch hauptsächlich Synchron, doch ich hoffe, dass ich künftig mehr Hörbücher aufnehmen kann.

Herr Bierstedt, sind Sie der schärfste Kritiker oder der größte Fan von Tochter und Enkelin?

Detlef Bierstedt: Von Lene wäre ich natürlich der größte Fan, wenn sie mehr machen würde (lacht). Von Marie bin ich überhaupt kein Kritiker – wir rufen uns nicht gegenseitig an, wenn im Fernsehen etwas läuft, bei dem wir mitgesprochen haben. Wenn ich Maries Stimme in einem Film oder einer Sendung höre, höre ich natürlich etwas genauer hin. Vor allem freue ich mich, wenn man sie nicht wiedererkennt. Deswegen wird sie auf der Straße auch nicht angesprochen, weil sie sich so gut verwandeln und in die Rolle schlüpfen kann.

Wie schlüpfen Sie in schwierige Szenen, etwa die Küsse mit „Spiderman“?

Marie Bierstedt: In dem Fall waren Marius Clarén, der Tobey Maguire synchronisiert, und ich zusammen im Studio, und wenn mir etwas peinlich ist, starre ich einfach vor mich hin. Aber es kommt immer auf den Kollegen an – die Kuss-Szene war schön (schmunzelt). Meist sind diese hochemotionalen Szenen gar nicht so schwierig, weil es relativ eindeutig ist, um was es geht und was die beiden gerade fühlen. Viel schwieriger ist es, wenn die Schauspielerin ganz schlecht ist und ich gar nicht weiß, was sie ausdrücken will. Oder wenn in Dialogen viele Untertöne mitschwingen – das zu greifen, ist eine Herausforderung, aber auch eine große Genugtuung, wenn ich es geschafft habe.

Können Sie sich Ihre eigenen Filme gut angucken?

Marie Bierstedt: Wenn ich mal einen meiner Filme sehe, fallen mir schon oft Dinge auf, die ich hätte besser machen können. Aber zum Glück bin ich ja meistens nicht in jeder Szene drin, so dass ich den Rest genießen kann (lacht).

Detlef Bierstedt: Ich schaue mir meine Filme nicht gerne an, weil mich dabei immer der Arbeitsalltag einholt – aber es stört mich auch nicht wirklich. Wenn ich nach einer halben Stunde vergessen kann, dass ich mitgesprochen habe, weiß ich, dass ich es richtig gemacht habe.

Lene, wie ist es, deine Mama zu hören, aber eine andere Schauspielerin zu sehen?

Lene Bierstedt: Im ersten Moment erkenne ich sie gar nicht und frage sie, wann sie denn endlich kommt?! Anfangs ist das aber schon komisch, wenn man die Stimme, die man so gewohnt ist, plötzlich in einem anderen Körper hört, aber danach ist es ganz normal.

Und wie ging es dir, als du „Peterchens Mondfahrt“ gehört hast?

Lene Bierstedt: Ich habe meine Stimme nicht erkannt, aber ich erkenne mich sowieso nie auf Aufnahmen.

Gibt es eigentlich familieninternes Coaching?

Marie Bierstedt: Ganz selten.

Detlef Bierstedt: Wir haben so viel anderen Gesprächsstoff, dass wir privat kaum über die Arbeit reden. Nur wenn uns nichts anderes mehr einfällt. Als Marie damit angefangen hat, habe ich ihr natürlich ein paar Tipps gegeben. Das Wichtige ist es, als Synchronsprecher die Bescheidenheit zu haben, sich hinter den Schauspieler zu stellen und ihm nicht meine Marke aufzudrücken. Das habe ich Marie mit auf den Weg gegeben.

Lene, hast du schon neue Angebote?

Lene Bierstedt: Nein, noch nicht.

Marie Bierstedt: Wir wollen schauen, ob wir das nach den Sommerferien wieder etwas ankurbeln können und fragen, ob jemand eine Rolle zu besetzen hat. Besonders toll wäre es natürlich, wenn es etwas für uns drei in einem Hörspiel gäbe …

Detlef Bierstedt

Detlef Bierstedt (geboren 1952 in Ost-Berlin) absolvierte eine Schauspielausbildung an der Ernst-Busch-Hochschule für Schauspielkunst in Ost-Berlin, spielte Theater und in DEFA- und DFF-Filmen mit. Nach der Übersiedlung in den Westen 1984 folgten Rollen in diversen TV-Serien, vielen Hörbüchern und Dokumentationen – vor allem aber war er bislang in mehr als 1.000 Rollen als Synchronsprecher im Einsatz. Seit der Serie „Emergency Room“ leiht Bierstedt (neben Martin Umbach) George Clooney seine Stimme.

Marie Bierstedt

Marie Bierstedt (geboren 1974 in Ost-Berlin) ist vor allem als Synchronsprecherin tätig und unter anderem die deutsche Stimme von Anna Faris, Kirsten Dunst und Kate Beckinsale. Darüber hinaus ist sie in Lesungen und Hörspielen zu hören, etwa als Hauptdarstellerin der „Anne“-Serie oder seit Folge 100 als Stella Stellini in „Benjamin Blümchen“.

Weitere Hörbücher mit Detlef BierstedtWeitere Hörbücher mit Marie Bierstedt

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

Senioren, Greise, Silver Surfer

Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

Vom Eise befreit

Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

Afrika

Der so genannte dunkle Kontinent

Familiengeschichten

Vater, Mutter, Kind, Krieg

Familiengeschichten

Wirtschaftskrisenwerke

Wirtschaftskrisenwerke

Über Gier und Risiko