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Rainer Strecker

Hier kommt Aikido ins Spiel. Als Rainer Strecker 1985 an der Otto-Falckenberg-Schule in München das Schauspielhandwerk erlernte, gehörte die Kampfkunst dort zum Unterricht. Denn Aikido trainiert genau die Dinge, die man braucht, um gut spielen zu können: Aufmerksamkeit, die „eigene Mitte spüren“ und die Absicht. Mehr noch als bei Lesungen merke der Zuschauer sofort, ob ein Schauspieler einen Satz nur nachplappere – oder ob er ihn wirklich meine. Strecker: „Beim Aikido übt man diese wahnsinnig schwere Gratwanderung zwischen 'so tun als ob' und 'sein'. Ausstrahlung kann man tatsächlich trainieren.“ Daher rührt wohl auch seine Begeisterung fürs Tanzen. „Ich bin nicht wirklich ein Tänzer“, betont er, „aber durch meine Schauspielausbildung und das Aikido-Training kann ich mich gut bewegen und habe Sinn für Raum und Bewegung.“ So war er unter anderem mit einer Produktion der Choreografin Carolyn Carlsen auf Tournee durch Japan, Frankreich und Spanien. „Diese Arbeit hat mich sehr geprägt, deswegen werde ich im nächsten Jahr wieder ein eigenes Tanzprojekt machen“, berichtet Strecker.

Auf seinem Weg zum Theater half 1982/83 der Zufall nach. „Ich wurde auf dem Schulhof angesprochen, ob ich nicht in einem TV-Film mitmachen wolle“, erzählt Rainer Strecker, der zusagte, um sein Taschengeld aufzubessern. Bei den Dreharbeiten erfuhr er von einem Lehrer, der in Berlin Theaterschauspieler unterrichtete. Strecker war neugierig und meldete sich an. „Wie der Texte auseinander nahm und aufzeigte, welche Informationen darin stecken, hat mich unglaublich fasziniert – auch wenn es eine sehr intellektuelle Arbeit war“, schwärmt Strecker. „Gerade Gedichte und Balladen sind sehr schwer, weil sie Raum, Strukturen und Form haben – das interessiert mich wahnsinnig.“ Diese schöne Kreuzung aus Intellekt und Sinnlichkeit habe ihn regelrecht „gekickt“ und endgültig darin bestärkt, dass für ihn nur Theater in Frage kommen konnte. Doch an der Hochschule der Künste in Berlin (mittlerweile: UDK) konnte Rainer Strecker nicht landen. Beim Vorsprechen der Otto-Falckenberg-Schule war er sehr gelassen, weil er eigentlich nicht nach München ziehen wollte – dort wurde er 1985 aber angenommen.

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