Der Mann, der durch die Wand gehen konnte
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Jens Wawrczeck
Informationen: Lesung, 155 Minuten, 2 CDs, 12.95 €
Verlag: Lauscherlounge Records
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Rezension
Wenn sich eine Frau vervielfachen kann und ein Mann durch Wände geht, dann darf man allerhand Wahnwitziges erwarten. Da werden Liebhaber getäuscht oder verhasste Vorgesetzte in den Wahnsinn getrieben. Und wenn auch noch eine Regierung beschließt, dass aus Gründen der Nahrungsmittelknappheit der entbehrliche Teil der Gesellschaft – hier sind es Alte, Künstler, Prostituierte – nicht den vollen Monat leben darf, sondern vorübergehend verschwindet, dann gelingt es Aymés kleinen literarischen Wunderwerken, Metaphysisches höchst unterhaltsam dem Hörer nahe zu bringen.
Anstatt sich aber angesichts der unendlichen Möglichkeiten seiner Szenarien gehen zu lassen und literarischen Amok zu laufen, nutzt er sie, um Fragen nach der Bedeutung von Zeit oder moralischen Handelns subtil und geistreich umzuwälzen.
Wawrczecks entpuppt sich in dieser Eigenproduktion als Frankophiler, der Paris und die kleine schrullige Welt des Montmartre fabelhaft mit Leben füllt. Er ist geradezu verliebt in seine Charaktere, vor allem der heuchlerische und selbstmitleidige Protagonist in „Die Lebenskarte“ – dem Prunkstück der drei Erzählungen – gelingt ihm ausgezeichnet. Danken muss man ihm für die Wahl des bei uns eher unbekannten Aymés, überrascht darf man sein, wenn er sich zum Abschluss auch als Chansonnier geriert – und punktet.
(ds)Kurzbeschreibung
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