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Freitisch

Uwe Timm

Freitisch

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Burghart Klaußner

Informationen: ungekürzte Lesung, 170 Minuten, 3 CDs, 19.99 €

Verlag: Random House Audio

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Rezension

Uwe Timm lassen die 60er Jahre nicht los. Seine wichtigsten Geschichten wurzeln in dem Jahrzehnt der Studentenrevolte, im Jahrzehnt des hoffnungsvollen Aufbruchs. Timm lässt die Generation nicht los, die angetreten war, radikal die Welt zu verändern und deren Träume auf dem langen Weg durch die Institutionen auf der Strecke geblieben sind.

In Timms neuer Novelle begegnen sich zwei von vier ehemaligen Studenten, die in den frühen 60ern gemeinsam in der Kantine einer Münchener Versicherung am "Freitisch" saßen und sich als mittellose Studenten gratis beköstigen ließen. Neben der kostenlosen Mahlzeit verband sie vor allem die Leidenschaft für die Literatur in Gestalt von Arno Schmidt. Jetzt nach all den Jahren offenbart die Begegnung der beiden das sich Fremdwerden - nicht nur dem anderen, sondern vor allem sich selbst. Man hat sich nicht nur aus den Augen verloren, sondern auch die einstigen Träume und Leidenschaften. Man lebt gut, aber lebt man, wie man es sich erhoffte? Weil sich diese Frage jedem Menschen irgendwann im Leben stellt, ist der "Freitisch" weit mehr als eine Auseinandersetzung mit den "Endsechzigern".

Dass sie nicht nur lesens-, sondern auch ausgesprochen hörenswert ist, verdankt diese Novelle Bughart Klaußner, der sie zurückhaltend und einfühlsam mit der Stimme eines nachdenklichen, "in die Jahre gekommenen Mannes" spricht.

(jr)

Kurzbeschreibung

Geistreich, gewitzt, glänzend - „Damit hatte er nicht rechnen können, ausgerechnet hier, am mare balticum, von seinem Vorleben eingeholt zu werden.“ Uwe Timm erzählt vom späten Wiedersehen zweier Männer, die in den frühen Sechzigern, noch vor dem großen Aufbruch, als Studenten in München ihren Weg suchten. Am Freitisch saßen sie mittags beieinander, in der Kantine einer spendablen Versicherung, und ihre Gespräche kreisten um Gott und die Welt und einen gemeinsamen Bezugspunkt: Arno Schmidt. Als sie sich in Anklam wiedertreffen, prallen zwei Lebensentwürfe aufeinander. Der Erzähler hat hier als Lehrer gearbeitet, Deutsch und Geschichte, und führt seit seiner Pensionierung ein Antiquariat. Der andere, Euler, damals Mathematiker mit literarischen Ambitionen, kommt als Investor und sondiert das Terrain, um eine Mülldeponie zu bauen. Beide helfen sich und der Erinnerung auf die Sprünge, geben Anekdoten zum Besten, zitieren ihre Lektüren und landen immer wieder bei dem Dritten im Bunde: Falkner, der damals schrieb, ohne jemals einen Text vorzuzeigen, und mittlerweile ein bekannter Schriftsteller ist. Und bei jener merkwürdigen Reise, die sie in die Heide, zu Arno Schmidts Grundstück führte. Wie man wurde, was man ist, und was man vielleicht hätte werden können – davon handelt Uwe Timms geistreiche, gewitzte, glänzend geschriebene Novelle, die voller Anspielungen steckt und der existenziellen Frage nachgeht: Was lässt sich umsetzen von den Wünschen und Hoffnungen, mit denen man angetreten ist?


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