Inés meines Herzens
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Hannelore Hoger
Informationen: ungekürzte Lesung, 770 Minuten, 10 CDs, 49.95 €
Verlag: Der Hörverlag
Rezension
Die Spanierin Inés de Suarez brach um das Jahr 1537 nach Südamerika auf, um ihren Ehemann zu suchen, wurde dort Geliebte des Conquistadores Pedro de Valdivia und nahm an der Eroberung Chiles sowie der Gründung Santiagos 1541 teil. Ein abenteuerliches Leben, das die Chilenin Allende - nach vierjähriger Recherche - aus Sicht der 70-jährigen Inés in einem Brief an ihre Tochter Revue passieren lässt.
Alle Zutaten für ein großes Epos sind dabei: Liebe, Leidenschaft, Verlust, Kriege, Unterdrückung und Treue. Der Roman ist bildhaft und flüssig geschrieben, wird aber derart ausgewalzt, dass es mit der Zeit ermüdet. Ungewöhnlich sind Inés' teilweise sehr fortschrittlichen Ansichten, die so gar nicht zu ihrer Zeit passen, sich aber wohl aus den Umständen durchaus rechtfertigen lassen.
Hannolore Hoger fühlt sich bei ihrer Lesung in die Situation einer 70-Jährigen hinein, die an ihrem Lebensabend auf ihre Erlebnisse (und ihre Männer) zurückblickt: Sie liest leidenschaftlich und hört sich manchmal verwirrt, manchmal erschöpft, aber stets glaubhaft an. Netter Einfall: Am Ende hört man das Kratzen des Federkiels auf dem Papier, und Hoger liest so, als sage sie sich beim Schreiben die Worte vor. Allendes Historienroman ist episch und informativ, hat aber deutliche Längen, die Pausen beim Hören verlangen.