Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich

David Foster Wallace fasst hier seine Erlebnisse während einer einwöchigen Kreuzfahrt auf einem Luxusliner zusammen. Bei allen Abschweifungen gerät die Schilderung insgesamt recht amüsant - egal, ob es um die Funktionsweise der Bordtoiletten geht, den nahezu perfekten Room Service oder den allgemein vorherrschenden Herdentrieb der Passagiere. Der Autor beeindruckt durch eine feine Bobachtungsgabe und schafft es sogar, die eine oder andere philosophische Abhandlung einzuflechten - etwa über das Sterben. Dietmar Bär hält sich stimmlich zurück, liest gewohnt souverän und schwächelt nur bei einzelnen englischen Begriffen. Nach dem Anhören dürfte kaum jemand noch Lust auf eine Kreuzfahrt verspüren.

(cb)

Eine siebentägige Luxuskreuzfahrt in der Karibik? Warum nicht? Im Auftrag von Harper‚s Magazine hat sich David Foster Wallace tapfer für eine Woche an Bord des Luxusdampfers Zenith begeben. Er kämpft gegen die Angst, von seiner ungemein effizienten Unterdruck-Toilette entsorgt zu werden; er beobachtet 500 amerikanische Leistungsträger beim Ententanz; er hört erwachsene US-Bürger am Info-Counter fragen, ob man beim Schnorcheln nass wird, ob die Crew ebenfalls an Bord schläft oder um welche Zeit das Mitternachtsbuffet eröffnet wird. Dietmar Bär entfaltet in dieser Lesung die brillante Komik David Foster Wallace‘ – es darf gelacht, geweint und sich gewundert werden.