Eine Hand voller Sterne
JUGEND UND KINDER
Gelesen von Claus Dieter Clausnitzer, Antje Hagen
Informationen: Hörspiel, 50 Minuten, 1 CDs, 12.99 €
Verlag: steinbach sprechende bücher
Rezension
Der Roman "Eine Hand voller Sterne" erschien bereits 1987 und erzählt vom Jungsein in einem repressiven Staat. Heute ist die Geschichte um einen 14-jährigen syrischen Bäckerjungen, der über den Verkauf selbst gestrickter Socken eine systemkritische Zeitung verkauft, aktueller denn je. Im gleichnamigen Hörspiel ist die Geschichte in der Gegenwart angekommen. Die Bäckerei in Damaskus existiert nicht mehr. Der Bäckerjunge ist ein alter Mann und harrt mit seiner Frau Nadia, dem hübschen Nachbarmädchen, in das er in seiner Jugend verliebt war, und seiner Enkelin in einem Keller aus, während um sie herum Bomben einschlagen. Und er liest seiner Familie aus seinem Tagebuch vor. Als Zuhörer ist man sofort mittendrin. Man hört das Grollen, die nahe Bedrohung, die dann aber in den Hintergrund gerückt wird durch die Stimme des Großvaters. Zusammen mit der zehnjährigen Samira unternimmt man eine Zeitreise in eine Welt, die bestimmt war vom Duft nach frisch gebackenem Brot und dem Gefühl von Aufbruch, von einem fruchtbaren Zorn, der auf Veränderung drängt. Und an einem Ort, an dem alles kaputt zu sein scheint, flammt ein bisschen Hoffnung auf.
(man)