Briefe an meine Mutter
SACHHÖRBÜCHER
Gelesen von Ulrike Hübschmann
Informationen: gekürzte Lesung, 150 Minuten, 2 CDs, 19.95 €
Verlag: Audiobuch
Rezension
Es ist unbestritten: Waris Dirie ist eine der wichtigsten Stimmen Afrikas. Sie war die erste afrikanische Frau, die das Tabu brach, um auf eines der größten menschlichen Verbrechen aufmerksam zu machen: Die Genitalverstümmelung an Frauen. Unermüdlich kämpft sie für ein Verbot der Beschneidung, das in den meisten Ländern Afrikas zur Tradition gehört. Dirie wuchs in der Wüste Somalias auf und wurde selbst Opfer dieser Gräueltat.
Nach ihrer Flucht wurde sie Model, später UN-Botschafterin und Aktivistin, lebt heute in Wien. Millionen Leser konnten sich in Dirie's Büchern "Wüstenblume" und "Nomadentochter" ein Bild von ihrem Schicksal machen. "Briefe an meine Mutter" ist Flehen und Anklage zugleich. Als Dirie ihre Mutter zu einer lebenswichtigen Operation nach Wien holt, wird wieder klar, das die beiden Frauen inzwischen in zwei Welten leben, die nicht zusammenpassen.
Trotz aller Brisanz des Themas gibt es viele Wiederholungen und das Hörbuch weist Längen auf. Den Lesern von Dirie's Büchern wird einiges bekannt vorkommen. Die Stimme der Schauspielerin Ulrike Hübschmann ist glasklar und angenehm. Trotzdem wirkt die Eindringlichkeit ihrer Stimme oft überspitzt. Das Booklet ist enttäuschend schlicht. Für alle, die nicht viel über dieses stille Verbrechen wissen, dennoch interessant.