Inselzirkus

Mamma Carlotta ermittelt mal wieder auf Sylt, unfreiwillig natürlich, eigentlich will sie nur ihre Enkel und den Schwiegersohn, Hauptkommissar Erik Wolf, besuchen. Die Leiche eines Klatschreporters im Lister Hafen stört die Inselidylle. Schnell führen die Spuren zu den Dreharbeiten für eine Telenovela, für die Carlotta gerade als Komparsin angeheuert wurde. Eine Süditalienerin im hohen Norden, das könnte witzig und packend werden, leider fehlt die Spannung. Die Dialoge sind oft banal: "Fingerspuren taugen ohnehin nur als Indiz, nicht als Beweis." Die Personen halten sich ans Klischee: Mamma Carlotta ist natürlich resolut und kann gut kochen, hat aber keine Ahnung, wie ein Handy funktioniert. Die Schauspieler sind affig, dem Produzenten ist (natürlich) "Kohle" wichtiger als Pietät. Von Sylter Inselatmosphäre ist wenig zu spüren.

Wenn nicht Katharina Thalbach mit ihrer unverwechselbaren Stimme läse, wäre es wirklich langweilig. Das tiefe, spezielle Timbre der Thalbach hält wach, aber nicht nur auf angenehme Art. Zwar wirkt sie perfekt in der Rolle der Mamma Carlotta, aber als Erzählerin über fünf Stunden lang - das ist einfach zu viel des Guten.

(sta)

Ein Sylt-Krimi: Sylt ruft – Mamma Carlotta kommt! Schwiegersohn, Kommissar Erik Wolf, und Enkel freuen sich auf ihre resolute italienische Oma, die wie jeden Sommer zum Pastakochen anreist. Doch diesmal findet sie sich unverhofft als Statistin in einer Telenovela wieder. Als erst ein Klatschreporter, dann der Chef der Filmproduktionsfirma ermordet wird, nimmt Mamma Carlotta die Mörderjagd in die Hand und mischt mit mediterranem Temperament und frecher Schnauze die friesisch-kühle Inselbevölkerung auf. Witzige Krimiunterhaltung – nicht nur für Sylt-Fans!