Verborgen im Gletscher

Cold Cases, alte ungelöste Fälle, sind eine Spezialität von Arnaldur Indriðason. Diesmal stößt eine Touristengruppe auf dem Gletscher Langjökull auf eine Leiche, die infolge der Erderwärmung nach über 30 Jahren zum Vorschein kommt. Es handelt sich um das Opfer eines nie aufgeklärten Mordes. Der inzwischen pensionierte Kommissar Konrad, der die Ermittlungen einst leitete, wird erneut hinzugezogen. Doch niemand scheint es besonders eilig zu haben. Die Polizisten blättern gemächlich in den Akten. Indriðason streut Rückblenden ein, in denen er unter anderem von Konrads dubiosem Vater erzählt. Zwischendurch begleitet er seinen Protagonisten in den Supermarkt, lässt ihn ein Glas grüne Oliven in den Einkaufswagen packen und feststellen, dass ihm jetzt noch die Haferflocken fehlen. Walter Kreye betet das alles in einem monoton-melancholischen Singsang herunter, ohne groß zwischen Erzählpassagen, Dialogen oder den einzelnen Figuren zu variieren. Er akzentuiert klar und souverän. Da verschleift nichts. Trotzdem wirkt er ungewohnt schwerfällig und teilnahmslos und klingt dadurch mit seiner wunderbar sonoren Stimme fast schon ansteckend müde.