Überschätzte Bücher
Jesus tanzt Salsa, Erzengel Gabriel steht auf Dessous und Satan sieht aus wie George Clooney. Das Humorprinzip in David Safiers Megabestseller „Jesus liebt mich“ ist stets dasselbe. Klug kalkuliert, zielsicher platziert, aber auf Dauer vor allem peinlich und ermüdend. Jesus als Barkeeper, die Muttergottes als Tochter eines Tankstellenpächters, das alles gab es schon. David Safier war bei … Mehr…
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Bloß nicht mit sich selbst verwechselt werden wollte J. K. Rowling in ihrem ersten Roman nach „Harry Potter“. Das klappte erschreckend gut. Mitreißend, märchenhaft schön, fantasievoll, humorvoll, schlichtweg genial, ein Meisterwerk: „Ein plötzlicher Todesfall“ war von alldem das Gegenteil.Anders sollte er sein! So gar nicht „Harry Potter“. Ein Roman für Erwachsene, geradeaus, ohne magischen … Mehr…
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John Grisham ist ein Phänomen. Seit Jahrzehnten verkauft der US-Autor schlecht geschriebene Drehbücher als Romane und landet damit Bestseller um Bestseller. Sein Kapital: geniale Ideen. Für „Das Urteil“ fielen ihm auch die nicht ein. Ein Erfolg wurde das Buch trotzdem. Wer einmal einen Grisham gelesen hat, egal welchen seiner „Der“-„Die“-„Das“-Romane, weiß, dass es darin literarisch wenig, … Mehr…
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Katharina Hagenas Erstling „Der Geschmack von Apfelkernen“ stürmte die Bestsellerlisten und begeisterte die Kritiker. Dabei hat ihr sentimental-nostalgischer Roman über Liebe, Familie, drei Frauengenerationen und das Erinnern bestenfalls Pilcher-Format. Sie sind giftig und schmecken nach Marzipan. Mehr weiß Katharina Hagena über den „Geschmack von Apfelkernen“ nicht zu berichten. Und auch das … Mehr…
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Andrea Maria Schenkel hätte mit „Finsterau“ endlich einen würdigen Nachfolger für ihr preisgekröntes „Tannöd“-
Debüt präsentieren können.
Einen grausam lakonischen, schmerzhaft schönen Kriminalroman – wenn sie ihn nur zu Ende geschrieben hätte. Man könnte einen Roman darüber schreiben: Vor sechs Jahren schoss Andrea Maria Schenkel aus dem Nichts in den Krimi-Olymp. „Tannöd“, das Debüt der … Mehr…
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Wollten die gefeierten „Kluftinger“-Väter Volker Klüpfel und Michael Kobr nur mal was anderes machen? Dann wäre ihnen das mit „Rauhnacht“ gelungen. Die selbstverliebte, überzogene Agatha-Christie-Hommage fällt nämlich völlig aus der sonst so charmanten Allgäu-Krimireihe. Klufti ist Kult. Ganz offiziell. Nachzulesen hinten auf dem Hardcover. „Kult-Ermittler Kluftinger“ steht da. Natürlich … Mehr…
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Armut ist die reinste Gaudi, wenn man sie nur richtig beherrscht: Mit dieser zynischen Botschaft avancierte „Die Kunst des stilvollen Verarmens“ zum Bestseller. Auch Alexander von Schönburg hatte eine Zeit lang seinen Spaß am Arm sein. Jetzt macht er wieder was anderes. Nein, Konsum ist nicht alles. Und ja, es muss noch etwas anderes geben als Statusdenken und Karriereplanung. Nur, was könnte … Mehr…
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Vom Skandal zum Kulturerbe: Henry Millers „Sexus“ hat einen gewaltigen Wandel hinter sich. Liest man das Buch heute, ist es nicht die radikale sexuelle Offenheit, die unangenehm aufstößt, sondern wie humorlos und selbstzufrieden Miller diese zur Schau trägt.Worum es geht, ist klar. Der Titel des Buches verrät es, mehr noch aber der Name des Autors. Henry Miller steht in der US-Literatur … Mehr…
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Der Rummel um Christopher Paolinis „Eragon“ ist riesig. Er war es vom ersten Band an. Dabei lieferte „Das Vermächtnis der Drachenreiter“ doch nichts anderes als Fantasy-Dutzendware: die üblichen magischen Verdächtigen, jede Menge Pathos und reichlich Kitsch. Millionen Leser können nicht irren, oder? Nein, keine Sorge, keinem soll hier die Freude am letzten Band von Christopher Paolinis … Mehr…
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Peter Sloterdijk holt in „Zorn und Zeit“ zum großen Wurf aus. Mal wieder. Mensch und Weltgeschichte will er neu erklären. Statt eines philosophischen Feuerwerks aber zündet er metaphorische Nebelkerzen, die eines nicht verhüllen: wie wichtig er sich selbst nimmt.Im letzten Drittel von „Zorn und Zeit“ bringt Sloterdijk die Kernthese seines Buches vermeintlich auf den Punkt: „Sollte das starke … Mehr…
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Ingo Schulzes Wende-Roman „Simple Storys“ ist gar nicht mal so übel. Das Feuilleton aber hat ihn derart hochgejubelt, dass er am Ende dann doch schwer enttäuscht. Ein Deutschlandroman auf Zuruf: gut gemeint, aber seltsam distanziert, bieder und kraftlos.Die Idee ist nicht schlecht: Ingo Schulze schreibt 29 Kurzgeschichten, die alle im selben fiktionalen „DDR nach der Wende“-Kosmos … Mehr…
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Satte 100 Wochen rangierte „Ich bin dann mal weg“ auf Platz 1 der Bestsellerliste, über 4 Millionen Exemplare wurden verkauft, eine Verfilmung ist schon geplant. Dass das im Mai 2006 veröffentlichte Buch einen Nerv traf, lässt sich kaum bestreiten. Dass es den Hype, den es auslöste, auch tatsächlich verdient hat, allerdings schon.Keine Frage: Hape Kerkeling ist ein sympathischer, herrlich … Mehr…
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Wladimir Kaminer lud zur „Russendisko“, und die Medien waren begeistert. Ein Russe schreibt auf Deutsch über Russen in Deutschland! Zum Wegschmeißen lustig? Nein! Leider nur banal, klischeebeladen, schrecklich schlecht geschrieben und zum Gähnen langweilig.Die Sehnsucht nach einem „großen Berlin-Roman“ muss, warum auch immer, zu Beginn des neuen Jahrtausends unter den Feuilletonisten der … Mehr…
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Erst gefeiert, dann verteufelt. Helene Hegemann sorgte mit „Axolotl Roadkill“ für Furore. Dabei ist ihr Romandebüt ein furchtbar banales Buch: altklug, wichtigtuerisch und peinlich-pubertär.Eines vorweg: Es geht hier nicht darum, dass Helene Hegemann geklaut hat. Ob das anfangs enthusiastisch gefeierte Werk nun von Airen oder ihr stammt, ändert nichts daran, dass es kaum auszuhalten ist. So … Mehr…