Naiv. Super.
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Andreas Fröhlich
Informationen: gekürzte Lesung, 244 Minuten, 4 CDs, 19.95 €
Verlag: Lauscherlounge Records
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Rezension
Nein, irgendwie passt das nicht: die plaudernde Synchronstimme von Edward Norton und dieser deprimierte Student aus Norwegen. Andreas Fröhlich klingt einerseits zu sehr nach seinem Namen und andererseits zu reif für einen, der seiner Lebenskrise mit einem Kleinkinder-Hammerspiel Herr zu werden versucht. Fröhlichs Timbre verbreitet das Flair feiner Abendgarderobe, wo doch eher schlampige Lässigkeit angesagt wäre. Das zumindest dachte ich nach der ersten CD.
Bei der zweiten gingen mir dann die ständigen Listen auf die Nerven. Eine nur behelfsmäßig zusammengeflickte Ansammlung von Aufzählungen wie „Das würde ich malen, wenn ich Maler wäre“ oder „Ein paar Sachen, die ich in meinem Zimmer habe und nicht mehr brauche“ schien mir dann doch ein bisschen wenig für einen Roman.
Ab der dritten CD begann sich das zu ändern. Das vermeintliche Stückwerk fügte sich zu einem Mosaik, das zwar mit Erzählgewohnheiten bricht, aber aus deren Scherben ein schillerndes Abbild des Lebens entstehen lässt. Jetzt klang auch Fröhlich nicht mehr abgeklärt und routiniert, sondern erzeugte einen Sog melodiöser Weisheit.
Mit seinen gesammelten Banalitäten justiert Loe unseren Blick für die Poesie des Alltags. Wenn man sich erst einmal darauf einlässt, bereitet diese kuriose Listenlesung ein geradezu meditatives Hörvergnügen.
(smv)Kurzbeschreibung
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