Das Bernstein-Teleskop
FANTASY UND SCIENCE-FICTION
Gelesen von Rufus Beck
Informationen: ungekürzte Lesung, 1180 Minuten, 16 CDs, 39.95 €
Verlag: Silberfisch
Rezension
Im letzten Teil der „Kompass“-Trilogie malt Pullman aus, was Milton in „Paradise Lost“ beschreibt: einen Krieg mit Gott. Mit einer mächtigen Armee aus Hexen, Menschen, Engeln, Panzerbären und anderen Bewohnern vieler verschiedener Welten zieht Lord Asriel in den Kampf gegen den Allmächtigen. Bewacht von zwei winzigen, aber gefährlichen Spionen dringen Lyra und Will in die Welt der Toten vor, eine Ödnis voller flüsternder Geister. Auch für die Physikerin Mary Malone beginnt eine Reise durch die Welten. „Das Bernstein-Teleskop“ ist düsterer und komplexer als seine Vorgänger. Geschickt webt Pullman die Geschichten von Lyra und Will, Mary Malone, Iorek Byrnison, der Hexenköniginnen Serafina Pekkala und Ruta Skadi und unzähliger anderer Charaktere zu einer großen Erzählung um einen Kampf zwischen Fundamentalismus und Aufklärung, Diktatur und Demokratie.Rufus Becks größte Stärke ist auch hier seine Fähigkeit, jeder Figur eine unverwechselbare Stimme zu verleihen. Sein Iorek Byrnison klingt gewaltig, seine Harpyen wahrhaft furchterregend. Eine Stimme, die einem starken Charakter wie Lyra angemessen wäre, hat er leider noch immer nicht gefunden. Becks Schwäche ist seine Nachlässigkeit. Stellenweise leistet er sich Aussprache- und Betonungsfehler, die einem so erfahrenen Sprecher nicht passieren sollten.
(ed)