Batmans Schönheit

Der literarische Krimi "Batmans Schönheit" hält, was der Name verspricht: Er ist außergewöhnlich und spannend gleichermaßen. Der preisgekrönte Kriminalautor Heinrich Steinfest, von dem zuletzt "Gewitter über Pluto" erschien, gelingt mit Detektiv Chengs letzten Fall wieder einmal eine überraschende Geschichte.

Markus Cheng hat sich so sehr in sein Privatleben zurückgezogen, dass er nicht einmal beunruhigt ist, als in Wien mehrere Schauspieler ermordet werden. Sie werden alle mit einer Briefmarke auf der Zunge frankiert. Was kümmert das Cheng, der sich mit Hingabe der Aufzucht kleiner Salzkrebse hingibt. Doch die Vergangenheit holt ihn ein und er findet sich bald zwischen Himmel und Hölle wieder.

Dietmar Mues setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf: Mit seiner tiefen, ruhigen, geheimnisvollen, literarischen und unerhört schönen Stimme lässt er den Hörer die Zeit vergessen und süchtig werden. Süchtig nach mehr Mues. Man ist hin- und hergerissen: Ist die Geschichte so gut oder die Stimme von Mues? Wahrscheinlich passt beides optimal zueinander, so dass "Batmans Schönheit" zum reinen Genuss wird. So zu sprechen schaffen nur die ganz Großen. Mehr ist dem nicht mehr hinzuzufügen.

(tm)

Markus Cheng hat sich in eine Privatidylle zurückgezogen und fühlt sich in keiner Weise davon berührt, als in Wien mehrere Schauspieler ermordet werden, die allesamt "frankiert" wurden: Eine norwegische Briefmarke klebt ihnen auf der Zunge. Cheng hingegen ergibt sich ganz der Aufzucht winzig kleiner Salzkrebse, von denen er einen Batman tauft. Aber wie man so sagt: Die Vergangenheit holt ihn ein und läßt ihn zwischen Madeira und Wien, zwischen Urzeit und Jetztzeit, zwischen Himmel und Hölle alsbald das Gefüge der Welt begreifen.