Small World

 „Alter Wein in neuen Schläuchen“, so könnte man dieses Hörbuch umschreiben. Denn es handelt sich hier keineswegs um eine echte Neuerscheinung: Ursprünglich ist diese Produktion schon 2003 bei Hörbuch Hamburg erschienen – zu einer Zeit, als von Martin Suters Hausverlag noch kein eigener Hörbuch-Ableger existierte. Inzwischen ist dies aber der Fall, und so scheint es nur konsequent, dass die fünf CDs nun bei Diogenes noch einmal veröffentlicht werden.

Dietmar Mues liest die etwas behäbig startende Geschichte um den 65-jährigen Konrad Lang, der an Alzheimer erkrankt, routiniert und mit ruhiger Stimme. Besonders viel Spielraum in Bezug auf Tempowechsel und Intonation gönnt er sich (und uns) dabei nicht gerade. Das passt zwar einerseits gut zu der immer seniler werdenden Hauptfigur, wirkt auf Dauer aber auch etwas ermüdend – und bisweilen leider auch unkonzentriert, weil manche Betonung einfach nicht richtig sitzt.

Aufgrund des spannenden Plots, der das ungewöhnliche Geheimnis um die Hauptfigur erst nach und nach entfaltet, sowie der gelungenen Zeichnung der einzelnen Protagonisten dürften die meisten Zuhörer aber voller Neugierde bis zum Schluss am CD-Player kleben bleiben – vorausgesetzt, sie haben die erste Stunde überwunden. Und das ist, alles in allem, für ein gut sechsstündiges Hörbuch ganz ordentlich.

(cb)

Erst sind es Kleinigkeiten: Konrad Lang legt aus Versehen seine Brieftasche in den Kühlschrank. Bald vergisst er den Namen der Frau, die er heiraten will. Je mehr Neugedächtnis ihm die Krankheit –Alzheimer – raubt, desto stärker kommen früheste Erinnerungen auf. Und das beunruhigt eine millionenschwere alte Dame, mit der Konrad seit seiner Kindheit auf die ungewöhnlichste Art verbunden ist.